30 Jahre Partnerschaft St. Petronilla, Wettringen - St. Kizito, Kpandai/Ghana

„30 Jahre Miteinander – 30 Jahre Füreinander“, unter diesem Motto feiert die Pfarrgemeinde St. Petronilla das Partnerschaftsjubiläum mit der Pfarrgemeinde St. Kizito in Ghana. Anlässlich des Jubliäums wird eine Delegation aus Ghana erwartet. Der derzeitige Pfarrer, Fr. Alphonsus Dakora, sowie drei weitere Pfarrgemeindemitglieder, Francis Attah, Leiter der Grundschule und Sekretär des Partschaftskomitees in St. Kizito, Esther Nsiadong Jonka , Vorsitzende der „Christian Mothers“ und Lehrerin an der Grundschule, und Bediaku Kpebu , Lehrer der Senior High School und Vorsitzender der Jugend von St. Kizito. Sie werden sich vom 03.-13. Oktober in Wettringen aufhalten und hoffentlich viele positive Eindrücke mit nach Ghana nehmen. Verschiedene Aktivitäten sind geplant, wie der Besuch von Kindergarten, Grundschule, Marienheim und Elisabethstift, um einen Eindruck von unserer Gemeinde zu bekommen, wie Menschen hier leben und arbeiten. Aber auch Städte wie Münster und Köln werden besucht und gemeinsame Aktivitäten veranstaltet, wie z. B. eine Planwagenfahrt durch Wettringen oder ein gemeinsamer Kegelabend.

30 Jahre Partnerschaft bedeuten auch vielfältige Begegnungen, in denen man voneinander lernen konnte.

„Wir müssen uns bemühen die Menschen in St. Kizito kennen zu lernen, um sie zu verstehen, in ihrer Lebensweise, ihrer Kultur unter ihrer Religion – einfach um das Anderssein zu würdigen.“, so Maria Niehues, langjährige Vorsitzende des Missionsausschusses.

Die Pfarrgemeinde St. Kizito liegt im Norden Ghanas, der im Gegensatz zum Süden sehr arm ist. Die Menschen leben von der Landwirtschaft, häufig wird diese für den Eigenbedarf betrieben. Nur das was übrig bleibt, wird verkauft. Die meisten Menschen leben in einfachen Hütten ohne Strom und Wasser.

„Die Partnerschaft motiviert uns für Gerechtigkeit, Solidaritat und Menschenwürde einzutreten.“, so Maria Niehues. Sie war zusammen mit Pastor Bernhard Avermiddig an der Entstehung und Entwicklung der Partnerschaft beteiligt.

Im Jahr 1987 wurde im damaligen Pfarrgemeinderat eine Partnerschaft mit Nordghana beschlossen, eine Bistumspartnerschaft bestand bereits seit 1982 mit dem Bistum Münster.

Im November 1987 nahm der Missionsausschuss zum ersten Mal an einer Ghanatagung in Münster teil. Hier erfuhr man von einem Brief aus St. Kizito, in dem die Gemeinde um eine Partnergemeinde in Deutschland bat. Der erste Brief wurde im Dezember 1987 geschrieben und auf die Reise nach Ghana geschickt.

Im Sommer 1988 fand der erste Besuch aus Nordghana statt. Zwei Delegierte aus Tamale, besuchten Wettringen , berichteten über Ghana, das Leben dort, die Kultur, die Religion, über das Zusammenleben der verschiedenen Stämme, aber auch über die Armut im Norden Ghanas. Sie kannten die Pfarrgemeinde St. Kizito und berichteten auch über die Bedeutung des christlichen Glaubens in der Gemeinde.

Als erstes Gastgeschenk wurde ein Kassettenrecorder überreicht, sowie ein Brief und die Zusage von Spendengeldern. Mitte Juli erreichte eine bespielte, von vielen Personen besprochene Kassette aus St. Kizito Wettringen. In den darauf folgenden Jahren unterstützte St. Petronilla viele Projekte in St. Kizito , wie z. B. den Bau der „Junior Secundar School“ oder den Bau des Kindergartens, der in mehreren Bauabschnitten erfolgte. Die partnerschaftlichen Beziehungen gestalteten sich oft mühsam und erforderten viel Geduld auf beiden Seiten. Briefe nach Ghana waren damals lange unterwegs oder kamen erst gar nicht an. Telefonate waren aufgrund der Sprachbarriere oft schwierig.

Im Oktober 1993 feierte St. Kizito das 25jährige Bestehen der Pfarrgemeinde. Hierzu lud man eine Delegation aus Wettringen ein. Pastor Bernhard Avermiddig, Maria und Richard Niehues, sowie Elsbeth strecke machten sich auf den Weg nach Kpandai und nahmen dort an den Feierlichkeiten teil. Sie erlebten eine völlig andere Welt.

Danach folgten Gegenbesuche der jeweiligen Priester aus St. Kizito.

Weitere Projekte wurden in den nächsten Jahren unterstützt, so der Kirchenbau, ein Brunnenprojekt, pastorale Projekte, Selbsthilfeprogramme für die „Christian Mothers“ sowie ein Alphabetisierungsprogramm.

Erst im Jahre 2011 machten sich wieder Wettringer auf den Weg nach Ghana. Juri Maibaum, Michael Niehues und Britta Diesen besuchten im März die Partnergemeinde. Anlass war das 40jährige Jubiläum der Partnergemeinde, das nachgefeiert wurde. Eine große Begeisterung und Freude erwartete die drei in St. Kizito.

„Partnerschaft muss gelebt werden, man muss mit dem Herzen dabei sein.“, so sagte damals Juri Maibaum. St. Kizito war mit dem Herzen dabei. Mit vielen beeindruckenden Erlebnissen kehrten die drei nach Wettringen zurück.

2013 wurde eine dreiköpfige Delegation aus St. Kizito nach Wettringen eingeladen. Anlass war das Gemeindejubliäum der kommunalen Gemeinde.

2016 machen sich zu Ostern nochmals drei Wettringer auf den Weg nach Ghana, Ruth Kemper, Michael Kubitscheck und Britta Diesen erlebten die Karwoche sowie die Ostertage in der Partnergemeinde.

Viele Projekte konnten bei diesem Besuch besichtigt werden, wie z. B. die Leprastation, die Schule und der Kindergarten. Sie besuchten nicht nur die Pfarrgemeinde, sondern auch die Außenstationen und nahmen an Treffen verschiedener Gruppen in der Gemeinde statt. Sie bekamen ein Bild von der Lebensweise der Menschen in Kpandai, erfuhren etwas über deren Probleme und Wünsche. Besonders beeindruckt waren alle von der Lebensfreude der Menschen, obwohl sie in ärmlichen Verhältnissen leben und oft keine Perspektive haben. Vielfältige Kontakte konnten innerhalb der Pfarrgemeinde konnten während dieses Besuchs geknüpft werden.

„Dank Internet und Handy ist es heute viel einfacher den Kontakt zu halten. Projekte können leichter geplant und umgesetzt werden.“ , so Britta Diesen vom Missionsausschuss.

„Wir hoffen, dass diese Partnerschaft noch viele Jahre besteht, viele Begegnungen stattfinden werden und wir noch einiges voneinander lernen. Damit dies gelingt würden wir uns freuen, wenn auch Jugendliche aus unserer Gemeinde diese Partnerschaft mit unterstützen würden. Vielleicht hat nach diesem Besuch ja jemand Lust sich für unsere Partnergemeinde zu engagieren. Der oder die darf sich dann gerne bei uns melden. Wir freuen uns über Unterstützung.“