Land NRW fördert Brunnenbau als Corona-Soforthilfe für das Partnerland
Brunnen für Nawuri und Baduri
Mit Geld vom Land Nordrhein-Westfalen können in Nawuri und Baduri in Ghana bald neue Brunnen gebohrt werden. Der „Ghanakreis St. Kizito“ aus Wettringen bewarb sich auf diese Corona-Soforthilfe des Landes, um eine Förderung für die afrikanischen Gemeinden zu erhalten und diese Projekte realisieren zu können. „Vor Kurzem bekamen wir die gute Nachricht, dass der Antrag auf Fördermittel bewilligt wird. Darüber freuen wir uns natürlich sehr, gerade weil wir im Moment keine Veranstaltungen planen können, um Spenden zu bekommen“, teilt der Ghanakreis mit.
8500 Euro stellt das Land NRW für das Projekt in Nawuri und Baduri zur Verfügung, ein Eigenanteil von 1250 Euro werden durch private Spenden aus Wettringen übernommen. Das Geld wurde bereits überwiesen. Da man sich in Ghana jedoch noch in der Regenzeit befindet, ist eine Bohrung zurzeit noch nicht möglich. Sobald es das Wetter jedoch zulässt, wird man mit den Bauarbeiten beginnen. „Wir werden über den Fortschritt der Projekte mit Fotos und Berichten informieren“, kündigt der Ghanakreis an.
Die Covid-19-Pandemie stellt nach wie vor nicht nur Deutschland, sondern viele Länder in der Welt vor erhebliche Herausforderungen, heißt es in einer Pressemitteilung des Ghana-Kreises. Das gelte auch für das Partnerland Ghana. Seit 2007 besteht eine Landespartnerschaft zwischen NRW und Ghana. Aus diesem Grund hat die Landesregierung NRW im Juni mit einem Aufruf zur Corona-Soforthilfe für Ghana auf die zahlreichen Bitten aus Ghana reagiert, die bei Gemeinden, Stiftungen oder eine-Welt-Initiativen eingetroffen sind und nochmals 150 000 Euro für Projekte bereitgestellt. „Die Landesregierung möchte somit ihre Solidarität mit den Menschen in Ghana ausdrücken, die in dieser Notlage besonders gefährdet sind“, heißt es in dem Pressetext.
Durch das Ghana-Forum NRW, dessen Aufgabe es ist, die Partnerschaft zwischen Ghana und NRW zu begleiten, wurde der Ghanakreis St. Kizito über diese Möglichkeit der Förderung aufmerksam gemacht und bewarb sich auf die zweite Tranche der Corona-Soforthilfe. Gemeinsam mit den Partnern in Ghana überlegte der Kreis, welche Projekte aufgrund der Corona-Pandemie besonders dringend notwendig sind.
St. Kizitos Pfarrer Alphonsus bat um Unterstützung für zwei Außengemeinden, Baduri und Nawuri, in denen eine Versorgung mit sauberem Trinkwasser nicht gewährleistet sei. Sauberes Trinkwasser sei jederzeit lebensnotwendig, bekomme aber gerade jetzt während der Corona-Pandemie eine besondere Bedeutung.
In seinem Antrag an das Land NRW beschreibt Pfarrer Alphonsus sehr eindringlich
die Situation in den jeweiligen Außengemeinden. So holen in Nawuri Frauen und Kinder Trinkwasser aus einem Fluss, der durch einen Damm aufgestaut ist. Die Menschen aus der Gemeinde teilen sich mit den Tieren die Trinkwasserstelle. Sie wird außerdem zum Baden und Wäschewaschen genutzt. Lebensgefährlich ist es vor allem für Kinder, da sich häufig Krokodile dort aufhalten, und Kinder die Gefahr nicht oder nur schwer einschätzen können.
Der Ausbruch von Covid-19 bringe große Risiken für die Menschen mit sich. So sei zum Beispiel ein zwanzigsekündiges Händewaschen unter fließendem Wasser, wie es die WHO vorschreibt, quasi unmöglich. Auch andere grundlegende hygienische Voraussetzungen wie sanitäre Anlagen sind in den Gemeinden nicht vorhanden. Somit benötige man dringend einen Brunnen, der die Gemeinde mit sauberem Trinkwasser versorgt. Für die Stromversorgung sollen Solarpaneele installiert werden. Zudem soll eine Wasserleitung verlegt werden.
Pfarrer Alphonsus sowie Franzis Attah Kwame, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees in Ghana, freuten sich sehr, als sie von der Bewilligung des Antrages erfuhren. „Sie bedanken sich ganz herzlich, auch für die Unterstützung aus Wettringen, und senden herzliche Grüße aus Ghana“, heißt es in dem Pressetext.