Neues Gesicht für Kirchvorplatz
Entwurf für gemeinsame Maßnahme von politischer und Kirchen-Gemeinde
Mehr Aufenthaltsqualität, mehr Grün und ein gebündelter Ort für alle Fahrräder – die beiden Gemeinden in Wettringen, die politische und kirchliche, haben die Planungen für die Neugestaltung des Kirchenvorplatzes aufgenommen. „Die Maßnahme hat zuletzt Fahrt aufgenommen. Aber der Entwurf ist nur ein erster Aufschlag, eine Basis für die Diskussion. Das ist noch kein endgültiger Plan“, stellte Bürgermeister Berthold Bültgerds im Bau- und Planungsausschuss am Montagabend klar.
Zuletzt wurde der Kirchenvorplatz vor mehr als 40 Jahren neu gestaltet. Im Frühjahr 1980 wurde die damalige Maßnahme abgeschlossen. Seitdem ist hier nicht viel passiert, eher sind viele Stolperfallen entstanden. Mitarbeiter des Planungsbüro Hahm aus Osnabrück begannen im Oktober mit der Aufmessung des Bestandes. Auf dieser Grundlage hat Fachplaner Jürgen Reuter aus Münster – auch unter Einbezug alter Dokumente aus dem Gemeinde- und Kirchenarchiv – den ersten Entwurf gestaltet.
Platz für 80 Fahrräder
Ein großes Thema war die Situation der Fahrräder vor Ort. Viele Schülerinnen und Schüler nutzen die Haltestelle an der Kirche, um dort den Bus zu nehmen. Die Fahrräder sollen nun hinter der Haltestelle gebündelt werden, damit keine Räder mehr auf oder am Kirchvorplatz stehen. Der angedachte Abstellbereich bietet Platz für circa 80 Fahrräder.
Dadurch ist es nötig, dass die dortigen Parkplätze umgeplant werden. Es soll weiterhin acht Parkplätze wie bisher geben. Der derzeitige Entwurf sieht drei schmalere, seitliche Parkplätze, die hinter den Fahrrad-Abstellbereich liegen und fünf „Senioren-Stellplätze“, die breiter sind als Standard-Parkplätze und somit ein leichteres Ein- und Aussteigen erlauben, vor. Sie sind zur Pfarrkirche gerichtet.
Abgrenzung zum Umfeld
Der Kirchvorplatz soll außerdem eine sichtbare Abgrenzung zu seinem Umfeld bekommen. Das soll durch Grün- und Heckenstrukturen sowie kleinere Mauern im südlichen Bereich geschehen. Über einzelne barrierefrei Zugänge gelangt man dann auf den Platz. Insgesamt sieht der erste Planentwurf fünf Zugänge von drei Metern Breite vor. Von diesen Zugängen aus führen barrierefreie Wege zur Kirche. Diese Wege erhalten ein neues Pflaster. In den Zwischenräumen wird das alte Pflaster neu verlegt. Dadurch will man Historisches und Neues verbinden.
Geplant sind auch Sitzgelegenheiten in unmittelbarer Nähe jedes Zuganges. In der Nähe der Sitzgelegenheiten sollen Leuchtelemente aufgestellt werden.
„Oberste Priorität“ hat laut Planern die Erhaltung der vorhandenen Bäume, die aus ihrer Sicht in zu kleinen Baumscheiben gepflanzt seien. Diese Baumscheiben sollen nun vergrößert werden, um den Bäumen mehr Schutz zu geben.
„Die Umsetzung der Maßnahme gelingt nur mit Fördermitteln“, sagte Bültgerds. Die Verwaltung sei bereits mit der Bezirksregierung Münster im Austausch. Da sowohl Flächen der politischen Gemeinde als auch der Pfarrgemeinde betroffen sind, ist es ein Gemeinschaftsprojekt, bei dem sich auch die Kirchengemeinde St. Petronilla an den Kosten beteiligen wird. Sofern die Fördermittel gewilligt werden, soll die Maßnahme 2024 umgesetzt werden.
Zufriedener Pfarrer
„Alles, was präsentiert wurde, ist ein echter Gewinn“, sagte Pfarrer Bernhard Schmedes am Dienstag auf Anfrage unseres Medienhauses. Die Wünsche der Kirchengemeinde seien umgesetzt worden, nun gehe der Entwurf in die kirchlichen Gremien. Dankbar ist Schmedes über die Möglichkeit, mit in die Förderung zu gehen. „Als Kirchengemeinde alleine könnten wir das nicht schaffen.“
Im Bau- und Planungsausschuss am Montag stieß der Entwurf auch auf Zustimmung bei den Ausschussmitgliedern. Mirko Bamming (Grüne) schlug für den Abstellbereich der Räder eine Überdachung vor. Das wäre aus seiner Sicht „das richtige Signal für das Verkehrsmittel Rad“.
Heiner Lütke-Wenning (SPD) und Ausschussvorsitzender Martin Wissing (CDU) ging es um die Neugestaltung der Parkplätze. Die dort ansässige Tagespflegeeinrichtung musste damals entsprechende Parkplätze nachweisen. Diese werden nun angeordnet. „Können wir das überplanen?“, fragte Lütke-Wenning. Laut Bültgerds ändere sich die Anzahl der Parkplätze nicht, es gebe nur eine planerisch neue Anordnung. „Die Flächen dort gehören der Gemeinde, sind keine Privatflächen. Der Planer sollte die Möglichkeiten für den ersten Entwurf frei nutzen“, so Bültgerds. Ob eine Umsetzung nach dem vorliegenden Entwurf realisierbar ist, würden die weiteren Beratungen und Prüfungen zeigen.