Ist da Kirche drin?
In dieser Zeit scheint vieles still zu stehen, Veranstaltungen werden abgesagt, Sport im Verein ist nicht möglich, Familien können sich nicht sehen und den Gottesdienst darf der Priester nicht mit der Gemeinde feiern. Dies traf viele Gläubige besonders in der Fasten- und Osterzeit, ist doch das Fest der Auferstehung Jesu das bedeutendste Fest der Christen.
Die Übertragung der heiligen Messen aus St. Petronilla im Internet (st-petronilla-wettringen.de) verschafft da etwas Abhilfe und ermöglicht das Mitfeiern des Gottesdienstes zu Hause. Zu diesem Anlass versammeln sich dann auch mehrere Familienmitglieder eines Haushalts um die Osterkerze.
Ohne es erahnen zu können, wie aktuell der Leitsatz sein würde, entschied sich der Pfarreirat im Winter dafür, die Monate ab Ostern unter den Satz aus dem Pastoralplan zu stellen, der lautet „Wir erleben Kirche, wenn wir im Geiste Jesu zusammenkommen. Jesus hat gesagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt. 18,20). Kirche ist da, wo Menschen im Geiste Jesu zusammenkommen und feiern.“
Unter den aktuellen Umständen wird es umso deutlicher, dass Kirche nicht nur aus Steinen besteht, die das Gebäude Kirche bilden. Kirche ist vielmehr die christliche Gemeinschaft der Menschen. Menschen als lebendige Steine der Kirche.
Daraus entstand im Pfarreirat die Frage, wo ist denn überall Kirche drin? Kirche kann zwischen den Menschen sein, die ein Gespräch überm Gartenzaun führen, auf dem Fußballplatz dem Ball nachjagen oder an der Brottheke anstehen. Kirche kann dort sein, wo Menschen sich umeinander kümmern oder miteinander feiern. Das ist sicherlich nicht für alle Menschen an allen Orten gleich.
In der Kirche liegen sechs Postkartenmotive aus, die einladen auf Spurensuche zu gehen, wo im Alltag Kirche ist. Manchmal gibt es Tage, da kann jede Einzelne, jeder Einzelne ganz leicht Kirche sein und begegnet dem Gegenüber lächelnd mit einem offenen Ohr. An anderen Tagen ist die Situation ganz anders und der Blick auf andere ist getrübt. Die Motive der Postkarten können Denkanstoß sein, wenn der Betrachter sich auf das Bild einlässt und eine Verbindung sucht zu Stationen im eigenen Leben. Beim nächsten Besuch der Kirche nehmen sie sich doch gerne die ein oder andere Karte mit nach Hause.